Hausunterricht
Kinder und Jugendliche, die wegen einer chronischen oder fortschreitenden Erkrankung, einer schweren körperlichen Behinderung und/ oder besonderen Verhaltensauffälligkeiten nicht oder nur eingeschränkt in der Lage sind, die Schule zu besuchen, erhalten Einzelförderung durch Hausunterricht.
Diese Förderung kann im häuslichen Bereich oder in Zusammenarbeit mit einer geeigneten Partnerklasse stattfinden. Wenn es notwendig ist, kann der Hausunterricht auch an das Krankenbett in der Kinderklinik verlegt werden, um den Kontakt der Schülerinnen und der Schüler zur Schule aufrecht zu erhalten. Die Stundenzahl für Hausunterricht wird dem individuellen Förderbedarf und der jeweiligen Belastbarkeit der Schülerinnen und Schüler angepasst.
Ein wichtiger Bestandteil bei der Einleitung und Durchführung von Hausunterricht ist die enge Zusammenarbeit mit den Eltern, Geschwistern und anderen Familienangehörigen. Um den Lebensrhythmus der jeweiligen Familie zu berücksichtigen, wird der Hausunterricht zunächst dem häuslichen Tagesablauf und dem Pflege- und Anregungsbedarf des Kindes angepasst. Ziel ist, das Kind in seiner Persönlichkeit und in seinem Wohlbefinden zu stärken, seine sozialen Erfahrungen zu erweitern und seine individuellen Fähigkeiten zu fördern.
Weiterführend stellt der Hausunterricht einen Rhythmus her, der in Ansätzen dem des Unterrichts in der Schule ähnelt. Die Zusammenarbeit mit Personen verschiedener Fachrichtungen, die die Familie begleiten, hat einen besonders hohen Stellenwert (z.B. medizinisches Fachpersonal, Einzelfall- oder Familienhilfe).
Eine Verbesserung von Gesundheitszustand und Allgemeinverhalten ermöglicht den meisten Schülerinnen und Schülern die schrittweise Eingliederung in den Unterricht der Schule. Durch intensive Förderung soll im Laufe der Zeit eine Ablösung der Einzelbetreuung zugunsten des Unterrichts in der Klassengemeinschaft erreicht werden.